Lügen im Lebenslauf » Warum Ehrlichkeit entscheidend ist
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Lügen im Lebenslauf

Ehrlich währt am längsten

Ein Lebenslauf ist das Herzstück Ihrer Bewerbung. Er zeigt, wer Sie sind, was Sie können und warum gerade Sie die perfekte Besetzung für die ausgeschriebene Stelle sind. Dabei drängt sich bei manchen Bewerbern eine Frage auf: Darf man im Lebenslauf lügen? Vielleicht ist da diese kleine Lücke im Werdegang, die man „kreativ überbrücken“ möchte. Oder die eine Fähigkeit, die zwar noch nicht perfekt sitzt, aber unbedingt für den Job erforderlich ist. Klingt eigentlich recht verlockend, oder?

Doch was passiert, wenn Sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen und sich dazu hinreißen lassen, Lügen im Lebenslauf unterzubringen? Wir erklären Ihnen, warum Ehrlichkeit in Ihrem CV (Curriculum Vitae) von entscheidender Bedeutung ist und welche Risiken falsche Angaben mit sich bringen.

Mann schaut skeptisch bei Ansicht des Lebenslaufes.

Darf man im Lebenslauf lügen?

Klare Antwort: Nein, man darf nicht im Lebenslauf lügen! Die Konsequenzen, die mit solchen Lügen einhergehen, sind es nicht wert. Selbst wenn die Unwahrheit zunächst unentdeckt bleibt, besteht stets die Gefahr, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt ans Licht kommt und Ihnen schadet.

Ihr Lebenslauf ist Ihre Visitenkarte, Ihr Aushängeschild. Sie geben damit dem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck von Ihrer beruflichen Kompetenz, Ihren Fähigkeiten und Ihrer Zuverlässigkeit. Wer hier falsche Angaben macht, stellt diese Integrität infrage. Und genau das kann Ihnen spätestens im Vorstellungsgespräch oder sogar im Job teuer zu stehen kommen.

Rechtlich betrachtet, gelten falsche Angaben im Lebenslauf unter Umständen als arglistige Täuschung. Wenn Ihr Arbeitgeber herausfindet, dass Sie Ihren Lebenslauf gefälscht haben, kann das eine fristlose Kündigung rechtfertigen – selbst Jahre nach der Einstellung. Und auch wenn Ihnen es auf den ersten Blick harmlos erscheinen mag, sollten Sie bedenken: Ehrlichkeit währt am längsten.

Die Personalverantwortlichen analysieren den Lebenslauf der Bewerber nach dem Vorstellungsgespräch und bewerten sorgfältig alle Qualifikationen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse oder Erfahrungen.

Warum überhaupt lügen?

Die Versuchung, den Lebenslauf zu fälschen und etwas zu „verschönern“, kann groß sein und ist durchaus menschlich. Lücken im Werdegang, fehlende Qualifikationen oder unglückliche Jobwechsel können Unsicherheiten wecken. Viele Menschen glauben, dass ihre Bewerbung nur dann überhaupt eine Chance hat, wenn sie bestimmte Details aufwerten oder anpassen. Doch bevor Sie diesen Weg einschlagen, fragen Sie sich: Lohnt es sich, kurzfristig zu punkten, wenn das langfristige Risiko so hoch ist? Es gibt viele Möglichkeiten, heikle Stationen im Lebenslauf ehrlich und zugleich positiv darzustellen. So können Lücken zum Beispiel durch Weiterbildungen, ehrenamtliche Tätigkeiten oder persönliche Projekte sinnvoll erklärt werden.

Wir raten Ihnen: Vermeiden Sie den Weg der Unwahrheit und setzen Sie stattdessen auf Offenheit und Authentizität. Arbeitgeber wissen Authentizität und Selbstreflexion zu schätzen und bewerten dies meist positiver als einen vermeintlich perfekten Lebenslauf voller Ungereimtheiten.

Nahaufnahme von Geschäftsleuten, die während eines Vorstellungsgesprächs am Tisch ihren Lebenslauf prüfen

Kann der Arbeitgeber den Lebenslauf überprüfen?

Ja, Arbeitgeber haben verschiedene Möglichkeiten, Ihren Lebenslauf zu überprüfen, und dies passiert sogar häufiger, als Sie vielleicht denken. Arbeitgeber haben mehrere Möglichkeiten, Angaben im Lebenslauf zu überprüfen:

  1. Referenzen prüfen: Potenzielle Arbeitgeber kontaktieren Ihre angegebenen Referenzen, um Informationen über Ihre Arbeitsweise und Ihre bisherige Beschäftigung zu erhalten. Personalverantwortliche können bei ehemaligen Arbeitgebern nachfragen, welche Tätigkeiten Sie dort ausgeübt haben und wie Ihre Leistung eingeschätzt wurde.
  2. Hintergrundchecks: In manchen Branchen sind detaillierte Hintergrundüberprüfungen üblich, bei denen auch Ihre Ausbildungsabschlüsse und beruflichen Stationen überprüft werden.
  3. Zeugnisse prüfen: Ihre eingereichten Zeugnisse werden genau durchgesehen. Fehlen wichtige Dokumente, können Rückfragen entstehen.
  4. Social Media und Online-Präsenz prüfen: Arbeitgeber werfen oft einen Blick auf LinkedIn-Profile und andere soziale Netzwerke, um zu sehen, ob Ihre Angaben übereinstimmen.
  5. Fachliche Prüfungen: Manche Unternehmen lassen Tests durchführen, um Ihre angegebenen Fähigkeiten zu überprüfen.

Diese Überprüfungsmethoden sind nicht nur rechtlich zulässig, sondern für Unternehmen auch häufig notwendig, um Fehlbesetzungen zu vermeiden.

Frau schaut sich Lebenslauf auf Englisch an

Welche Lügen im Lebenslauf sind besonders riskant?

Manche falschen Angaben fallen schneller auf als andere. Besonders schwierig und riskant sind:

  • Erfundene Zertifikate oder Abschlüsse: Arbeitgeber prüfen eingereichte Zeugnisse oft genau. Gefälschte Unterlagen können leicht enttarnt werden.
  • Unwahre Angaben zu beruflichen Stationen: Arbeitgeber können über Referenzanfragen herausfinden, ob Ihre Angaben zu Positionen und Aufgaben korrekt sind.
  • Übertriebene Fremdsprachenkenntnisse: Oft wird im Vorstellungsgespräch die Sprachkompetenz getestet. Wer dann nicht liefern kann, steht schnell schlecht da.
  • Falsche Soft Skills: Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit oder Organisationstalent müssen Sie im Vorstellungsgespräch auch tatsächlich beweisen können.

Die Konsequenzen von Lügen im Lebenslauf

Die Folgen können durchaus fatal sein:

  • Vertrauensverlust: Wird eine Unwahrheit entdeckt, ist das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem potenziellen Arbeitgeber irreparabel beschädigt. Dies kann nicht nur dazu führen, dass Sie den Job nicht bekommen, sondern auch dazu, dass sich Ihre Chancen auf zukünftige Bewerbungen verringern.
  • Fristlose Kündigung: Sollte ein Arbeitgeber nach Ihrer Einstellung feststellen, dass Sie im Lebenslauf gelogen haben, kann dies zu einer fristlosen Kündigung führen. Dies kann nicht nur Ihre Karriere schwer beschädigen, sondern auch Ihren Ruf in der Branche nachhaltig schädigen.
  • Schadenersatzforderungen: In seltenen Fällen können Unternehmen Schadensersatz fordern, wenn durch die Lüge ein finanzieller Schaden entstanden ist.
  • Rechtliche Konsequenzen: In einigen Fällen können falsche Angaben im Lebenslauf sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere wenn Sie unberechtigterweise Titel oder Qualifikationen beanspruchen, die Ihnen nicht zustehen.

So machen Sie Ihren Lebenslauf überzeugend – ohne Lügen

Statt auf Lügen zurückzugreifen, sollten Sie Ihren Lebenslauf ehrlich und dennoch beeindruckend gestalten. Hier einige Tipps für ein sauberes Vorgehen:

  • Lücken im Lebenslauf: Nutzen Sie diese Zeiten für Weiterbildungen oder belegen Sie Ihr Engagement durch ehrenamtliche Tätigkeiten.
  • Fehlende Qualifikationen: Statt zu lügen, können Sie Ihre Lernbereitschaft betonen. Arbeitgeber schätzen Menschen, die bereit sind, sich weiterzubilden.
  • Kurze Anstellungszeiten: Anstatt diese zu verschweigen, können Sie Ihre Beweggründe ehrlich darlegen.
  • Hervorhebung relevanter Erfahrungen: Betonen Sie die Erfahrungen und Fähigkeiten, die für die angestrebte Position am relevantesten sind.
  • Prägnante Formulierungen: Nutzen Sie klare und prägnante Formulierungen, um Ihre Erfolge und Verantwortlichkeiten zu beschreiben.
  • Erfolge quantifizieren: Wo immer möglich, quantifizieren Sie Ihre Erfolge mit konkreten Zahlen und Fakten.
  • Kontinuierliche Aktualisierung: Halten Sie Ihren Lebenslauf stets auf dem neuesten Stand und passen Sie ihn regelmäßig an.
Lebenslauf auf Englisch in der Nahaufnahme.

Ehrlichkeit im Lebenslauf: ein langfristiger Vorteil

Ehrlichkeit im Lebenslauf zahlt sich langfristig aus. Sie bauen nicht nur Vertrauen auf, sondern zeigen auch, dass Sie integrativ und verlässlich sind – Eigenschaften, die von Arbeitgebern geschätzt werden. Ein authentischer Lebenslauf hilft Ihnen, sich von anderen Bewerbern abzuheben und eine solide Grundlage für Ihre berufliche Zukunft zu schaffen.

Denken Sie daran: Ihr Lebenslauf soll das widerspiegeln, was Sie sind – nicht, was Sie vorgeben zu sein. Ein Lebenslauf voller falscher Angaben mag kurzfristig Vorteile bringen, doch die langfristigen Risiken und potenziellen Konsequenzen überwiegen bei Weitem. Vertrauen Sie auf Ihre echten Qualifikationen und Erfahrungen und nutzen Sie diese, um einen ehrlichen und überzeugenden Lebenslauf zu erstellen.

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