Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch: 5 Tipps
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Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

So verhandeln Sie klug und überzeugend

Vielleicht kennen Sie das Gefühl: Das Bewerbungsgespräch läuft gut, die Stimmung ist positiv, und plötzlich kommt die entscheidende Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen. Wie reagieren Sie souverän? Welche Strategien helfen Ihnen, Ihre Gehaltsvorstellungen durchzusetzen und gleichzeitig einen positiven Eindruck zu hinterlassen? Seien Sie unbesorgt – mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung meistern Sie auch diesen Teil des Bewerbungsgesprächs mit Bravour.

Warum die Gehaltsverhandlung so wichtig ist

Die Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch ist weit mehr als nur ein finanzielles Thema. Sie zeigt, wie gut Sie Ihren eigenen Marktwert kennen, wie souverän Sie auftreten und wie klar Sie kommunizieren können. Arbeitgeber achten dabei nicht nur auf die Zahl, die Sie nennen, sondern auch auf Ihre Argumentation und Ihr Selbstbewusstsein. Kurz gesagt: Die Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch ist Ihre Gelegenheit, zu punkten.

Festzuhalten bleibt: Eine gute Gehaltsverhandlung ist keine Konfrontation, sondern ein Gespräch auf Augenhöhe. Sie und Ihr potenzieller Arbeitgeber haben ein gemeinsames Ziel – Sie wollen zusammenarbeiten. Die Frage ist nur, wie Sie dafür die besten Rahmenbedingungen schaffen.

Zunächst einmal stellt sich die Frage: Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um über das Gehalt zu sprechen? Grundsätzlich gilt, dass das Thema Gehalt erst dann angesprochen werden sollte, wenn der potenzielle Arbeitgeber Ihr Interesse an der Position bestätigt hat und Sie als passenden Kandidaten in Betracht zieht. Oft kommt die Gehaltsfrage im letzten Drittel des Vorstellungsgesprächs oder in einem zweiten Gespräch auf den Tisch. Seien Sie darauf vorbereitet, aber drängen Sie das Thema nicht von sich aus auf.

Vorbereitung: der Schlüssel zur erfolgreichen Gehaltsverhandlung

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum die Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch so oft ein entscheidender Moment ist? Ganz einfach: Sie ist der Moment, in dem Sie den Wert Ihrer Arbeit auf den Punkt bringen und sich selbst als starke Marke präsentieren.

Doch eine Gehaltsverhandlung beginnt lange bevor Sie das Bewerbungsgespräch betreten. Eine gute Vorbereitung ist das A und O einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch. Informieren Sie sich im Vorfeld über die branchenüblichen Gehälter und die Gehaltsstruktur des Unternehmens. Hier sind die drei wichtigsten Schritte:

  1. Recherchieren Sie Ihren Marktwert: Bevor Sie überhaupt an die Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch denken, sollten Sie genau wissen, was in Ihrer Branche üblich ist. Nutzen Sie Gehaltsportale, Studien und Netzwerke, um eine realistische Vorstellung davon zu bekommen, was Ihr Job und Ihre Qualifikationen wert sind. Denken Sie auch daran, regionale Unterschiede zu berücksichtigen – ein Marketing-Manager in München verdient oft mehr als ein Kollege in Leipzig.
  2. Definieren Sie Ihre Gehaltsspanne: Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung basiert auf einer klaren Vorstellung dessen, was Sie wollen. Legen Sie eine Gehaltsspanne fest, mit der Sie sich wohlfühlen. Der untere Wert sollte dabei Ihr absolutes Minimum darstellen, der obere Wert Ihre Wunschvorstellung. So haben Sie Spielraum für die Verhandlung.
  3. Bereiten Sie Ihre Argumente vor: Die wichtigste Frage in jeder Gehaltsverhandlung lautet: Warum sind Sie dieses Gehalt wert? Antworten Sie darauf mit Fakten. Welche Erfolge können Sie vorweisen? Wie haben Sie in früheren Positionen zum Erfolg Ihres Unternehmens beigetragen? Je konkreter Ihre Beispiele, desto überzeugender sind Sie.
Vorgesetzter hält während der Gehaltsverhandlung seine Brille

Die Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch: So antworten Sie souverän

Die Gehaltsfrage kommt im Vorstellungsgespräch oft früher, als Sie denken – manchmal sogar direkt im ersten Gespräch. Doch keine Sorge, mit den richtigen Strategien können Sie souverän antworten:

  1. Den richtigen Moment abpassen
    Es ist vollkommen in Ordnung, die Gehaltsfrage zunächst dem Arbeitgeber zu überlassen. Viele Personaler fragen am Ende des Gesprächs: „Haben Sie Gehaltsvorstellungen?“ Das ist Ihre Bühne. Wenn die Frage jedoch früher kommt, bleiben Sie ruhig und nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Vorbereitung zu zeigen.
  2. Fragen Sie zurück
    Bevor Sie eine konkrete Zahl nennen, können Sie zunächst mehr Informationen einholen. Fragen Sie zum Beispiel: „Könnten Sie mir bitte noch einmal die genauen Aufgabenbereiche und Erwartungen an die Position erläutern?“ oder „Wie sind die Gehaltsstrukturen in Ihrem Unternehmen für vergleichbare Positionen?“.
  3. Nennen Sie eine Gehaltsspanne
    Anstatt einen festen Betrag zu nennen, können Sie eine realistische Gehaltsspanne angeben. So signalisieren Sie Flexibilität und schaffen Raum für Verhandlungen. Zum Beispiel: „Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen und Qualifikationen liegt meine Gehaltserwartung zwischen 50.000 und 60.000 Euro jährlich.“
  4. Argumentieren Sie geschickt und betonen Sie Ihren Mehrwert
    Stützen Sie Ihre Gehaltsvorstellungen mit Fakten. Sagen Sie nicht einfach, was Sie verdienen möchten, sondern warum Sie es verdienen. Verweisen Sie auf Ihre Qualifikationen, Ihre Erfahrung und Ihre Erfolge. Verdeutlichen Sie, warum Ihre Gehaltsvorstellung gerechtfertigt ist.
  5. Bleiben Sie flexibel
    Eine Gehaltsverhandlung ist keine Einbahnstraße. Hören Sie sich das Angebot des Unternehmens an und zeigen Sie, dass Sie offen für Verhandlungen sind. Vielleicht bietet man Ihnen Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Boni an, die für Sie genauso wertvoll sein können wie ein höheres Gehalt.
Büro von Innen

Gängige Fehler in der Gehaltsverhandlung

Eine Gehaltsverhandlung im Bewerbungsgespräch ist immer eine Herausforderung, und dabei können leicht unvorteilhafte Situationen entstehen. Hier sind die häufigsten Fehler – und Wege, sie zu umgehen:

  • Sich unter Wert verkaufen: Manche Bewerber nennen aus Angst vor Ablehnung ein zu niedriges Gehalt. Das signalisiert Unsicherheit. Vertrauen Sie Ihrem Wert!
  • Unrealistische Forderungen stellen: Eine zu hohe Gehaltsvorstellung kann abschreckend wirken. Bleiben Sie realistisch und gut informiert.
  • Zu früh auf die Gehaltsfrage eingehen: Wenn Sie zu Beginn des Gesprächs eine Zahl nennen, ohne den Job und das Unternehmen genau zu kennen, verbauen Sie sich Spielraum für Verhandlungen. Lassen Sie möglichst den Arbeitgeber zuerst eine Zahl nennen. Dies gibt Ihnen eine bessere Verhandlungsposition.
  • Emotional reagieren: Wenn das Angebot des Arbeitgebers niedriger ist als erwartet, bleiben Sie professionell. Bitten Sie um Bedenkzeit und prüfen Sie, ob andere Vorteile das Angebot ausgleichen können. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Einwände der Arbeitgeber gegen Ihre Gehaltsvorstellung haben könnte, und formulieren Sie entsprechende Gegenargumente.

Lesen Sie dazu auch unseren hilfreichen Ratgeberartikel:

Gehaltsverhandlungen führen aus Sicht des Arbeitgebers

 

Laptop als Beispiel für die technische Ausstattung im Homeoffice

Überzeugungskraft und Soft Skills zur Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch

Neben fachlichen Qualifikationen sind auch Ihre Soft Skills und Ihre Überzeugungskraft entscheidend für den Erfolg der Gehaltsverhandlung. Hier ein paar Tipps, wie Sie sich positiv präsentieren können:

  • Selbstbewusstsein ausstrahlen: Treten Sie selbstbewusst und authentisch auf. Zeigen Sie, dass Sie von Ihren Fähigkeiten überzeugt sind.
  • Aktives Zuhören: Hören Sie aufmerksam zu und gehen Sie auf die Bedürfnisse und Wünsche des Arbeitgebers ein. Zeigen Sie Verständnis und Flexibilität.
  • Positive Körpersprache: Ihre Körpersprache verrät viel über Ihre innere Haltung. Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung, offenen Blickkontakt und freundliche Gesten.
Notizblock mit Kugelschreiber für das Notieren von Notizen

Zusatzleistungen und Gehaltsbestandteile

Gehaltsverhandlungen beschränken sich nicht nur auf das Grundgehalt. Es lohnt sich, auch andere Gehaltsbestandteile und Zusatzleistungen in die Verhandlung einzubeziehen. Hier einige Beispiele:

  • Jahresgehälter: In einigen Branchen wird das Gehalt nicht monatlich, sondern als Jahresgehalt verhandelt. Achten Sie darauf, was für Ihre Branche üblich ist.
  • Boni und Prämien: Erfolgsabhängige Zahlungen können ein wichtiger Bestandteil Ihres Gehaltspakets sein.
  • Zusatzleistungen: Erwägen Sie, auch andere Leistungen wie Firmenwagen, Weiterbildungsmöglichkeiten, betriebliche Altersvorsorge oder flexible Arbeitszeiten zu verhandeln.
Neuer Mitarbeiter wird beim Onboarding ins Team integriert

Besondere Situationen in der Gehaltsverhandlung – so reagieren Sie souverän

In einer Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch läuft nicht immer alles nach Plan. Doch auch auf knifflige Situationen können Sie sich vorbereiten. Hier sind ein paar Tipps für spezielle Fälle:

Was tun, wenn…

…man Sie nach Ihrem letzten Gehalt fragt?

Die Frage nach Ihrem letzten Gehalt kann unangenehm sein, ist jedoch nicht unüblich. Wenn Ihr bisheriges Gehalt unter Ihrer aktuellen Gehaltsvorstellung liegt, sollten Sie selbstbewusst reagieren. Sie könnten zum Beispiel sagen: „In meiner letzten Position lag mein Gehalt bei X Euro. Durch meine zusätzlichen Qualifikationen und Erfahrungen halte ich jedoch ein Gehalt im Bereich von Y Euro für angemessen.“ So zeigen Sie, dass Sie Ihren Wert kennen und sich weiterentwickelt haben.

…das Angebot niedriger ist als Ihre Erwartung?

Falls der Arbeitgeber Ihnen ein Gehalt vorschlägt, das unter Ihrer Vorstellung liegt, sollten Sie gelassen bleiben und nach den Hintergründen fragen. Eine mögliche Reaktion könnte lauten: „Ich danke Ihnen für dieses Angebot. Könnten Sie mir erläutern, wie sich dieses Gehalt zusammensetzt? Gibt es Zusatzleistungen, die Teil des Gesamtpakets sind?“ Diese Frage zeigt, dass Sie interessiert und offen für Verhandlungen sind.

…Sie keine klare Antwort erhalten?

Manchmal zögern Arbeitgeber, ein konkretes Gehalt zu nennen. Bleiben Sie hartnäckig, aber höflich: „Ich verstehe, dass Sie sich noch nicht festlegen möchten. Können Sie mir zumindest eine ungefähre Gehaltsspanne nennen, in der wir uns bewegen?“

Nach der Gehaltsverhandlung: das Ergebnis fixieren

Wenn die Gehaltsverhandlung erfolgreich war, sollten Sie das Ergebnis schriftlich festhalten. Bitten Sie den Arbeitgeber, die vereinbarten Konditionen in einem schriftlichen Angebot oder im Arbeitsvertrag festzuhalten. So vermeiden Sie Missverständnisse und haben eine klare Grundlage für Ihre Zusammenarbeit.

Ihre Gehaltsverhandlung – ein wichtiger Schritt zum neuen Job

Die Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch ist kein Hindernis, sondern eine Chance und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Ihrem neuen Job. Mit einer guten Vorbereitung, überzeugenden Argumenten und einer positiven Ausstrahlung können Sie Ihre Gehaltsvorstellungen erfolgreich durchsetzen. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zu betonen, und zeigen Sie, welchen Mehrwert Sie für das Unternehmen bieten.

Denken Sie daran, dass Gehaltsverhandlungen auch immer ein Geben und Nehmen sind. Seien Sie flexibel und offen für Kompromisse, aber bleiben Sie gleichzeitig selbstbewusst und standhaft. Schließlich geht es darum, eine Win-win-Situation für beide Seiten zu schaffen.

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